Rathaus Feldkirchen: 1. Preis
Jahr 2018
Kategorie Öffentlich
Ort Feldkirchen in Kärnten
Renderings spado architects
Beschreibung
G E N I U S L O C I
Die Bezirksstadt Feldkirchen, zu beiden Seiten des Tiebelbaches in einem breiten Becken gelegen, verfügt über einen gut proportionierten Hauptplatz. Zentral an dessen südlicher Längsseite befindet sich das Rathaus.
Die geschlossene Bebauung am Platz ist 18 m breit. Die Parzelle erstreckt sich 58 m nach Süden.
Das imposante Haupthaus mit Kernbereichen aus dem 17. Jahrhundert und der Platzfassade um 1908 wurde im südlichen Bereich um einen Innenhofostflügel und einen Innenhofwestflügel erweitert. Diese beinhalten zum Teil historisch wertvolle Gewölberäume aus verschiedenen Zeitaltern. Die Fassade zum Hauptplatz, die historische Dachstuhlkonstruktion und die äußere Dachlandschaft sind denkmalpflegerisch von großer Bedeutung.
Südwestlich der Parzelle befindet sich die Michaelskirche, ein barockisiertes, ursprünglich gotisches Kirchlein des 14. Jahrhunderts. Östlich der Kirche, getrennt durch die Stadtachse der Ossiacher Straße, befindet sich ein großes eingeschossiges Gebäude aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit mächtigem Satteldach, in welchem aktuell das Tourismusbüro der Stadt untergebracht ist. Die beiden Gebäude fungieren als Tor in die Stadt. Vom südlich gelegenen, großen öffentlichen Parkplatz gelangen Bewohner und Besucher auf kurzem Fußweg ins Stadtzentrum.
G R U N D I D E E
Ein großzügiges und in jedem Sinne barrierefreies Bürgerzentrums soll geschaffen werden, mit welchem sich die Bewohner von Feldkirchen identifizieren können und das auch als Treffpunkt fungiert. Das Gebäude ist Bekenntnis zu Transparenz und einer neuen Arbeitskultur.
Das derzeitige Nebeneinander von Räumen soll in Kombination mit dem Zubau zu einem funktionierenden, zusammenhängenden Ganzen verwoben werden. Das Ziel ist es, spannende Raumabfolgen zu erzeugen, wie sie in Altstadtkernen oft anzutreffen sind.
Der „Hinterhof“ mit unterschiedlichen Bauteilen wird durch die Implementierung eines überdachten Arkadenhofes räumlich zusammengefasst, geordnet und erschlossen.
Mit dem historischen Bestand wird sorgsam und respektvoll umgegangen. Die historische Bausubstanz wird „freigeschält“. Es wird nur so viel als nötig entfernt und derzeit verborgene wertvolle Bereiche werden zugänglich gemacht.
Die historisch gewachsenen Strukturen werden mit den Neubauteilen so verbunden, dass sowohl Altes als auch Neues eindeutig identifizierbar bleiben. Es entsteht ein selbstverständliches neues Ganzes, das den Notwendigkeiten der Nutzung, Erschließung, Barrierefreiheit, u.a.m. voll gerecht wird.